Mittwoch, 8. November 2017

Hinaus in die große weite Welt!

Moin ihr Lieben,

das kleine Nordlicht ist Mitte Oktober aus der kleinen heilen ostfriesischen Heimat in die große weite Welt gereist.
Na gut, das klingt weiter als es tatsächlich war. Genau genommen war ich in Frankfurt am Main auf der Buchmesse. Grundsätzlich nicht zu ersten Mal. Auf der Frankfurter Buchmesse war ich schon öfter, aber bisher bin ich immer mit meiner Buchhandelsklasse hingefahren. Von Düsseldorf aus morgens hin und abends zurück. Von Frankfurt selbst habe ich dabei nie wirklich viel gesehen.
Das sollte sich in diesem Jahr ändern. Nach zwei Jahren Buchmessenabstinenz hatte ich in diesem Jahr endlich wieder die Möglichkeit, dort hin zu fahren. Nun ist es ja von Norden aus deutlich weiter als von Düsseldorf aus, sodass sich ein Tagesausflug weder zeitlich noch finanziell lohnte. Also habe ich gleich drei Tage daraus gemacht.
Und schon die Planung war aufregend und abenteuerlich. Ich hatte nämlich zunächst die falsche Woche im Kopf und wunderte mich, dass so viele "günstige" Hotelzimmer in Frankfurt selbst noch frei waren. Als mir mein Fehler auffiel und ich in der richtigen Woche schaute, entschied ich dann recht schnell, mir ein Hotel außerhalb Frankfurts zu suchen. So landete ich dann in Heusenstamm. Hatte ich noch nie von gehört, aber die S-Bahn-Verbindung war ganz gut und das Hotel nicht so teuer.
Kurz darauf hatte ich also zum ersten Mal in meinem Leben ein Hotelzimmer gebucht.
Nachdem auch der Zug gebucht war, war ich bereit, loszufahren.

Spannend wurde es dann nochmal drei Tage vorher. Sturm Xavier machte mir zunächst einen Strich durch meine Reiseplanung. Die Strecke zwischen Norddeich und Hannover war nämlich über einige Tage komplett gesperrt. Und über Hannover wollte ich eigentlich fahren. Also buchte ich am Dienstag schnell noch um, sodass ich über das Ruhrgebiet fahren konnte.
Hier ging auch alles gut und ich kam mittwochs gut in Heusenstamm an. Meinen ersten Kulturschock hatte ich da bereits beim Umstieg auf dem Frankfurter Bahnhof. Sooooo viele Menschen! Vom Gefühl her so viele, wie in Norden leben.

Ein gutes Zeichen auf dem Weg zur Messe
Der Donnerstag war dann mein Buchmessentag. Darüber gibt es jetzt nicht so viel zu berichten. Die ersten Tage sind jeweils Fachbesuchertage, sodass die Veranstaltungen sich in den meisten Fällen auf Fachvorträge etc beschränken. Ein paar Lesungen und Signierstunden gab es zwar, aber zu denen habe ich es gar nicht geschafft. Nächstes Mal werde ich mir zwei Tage Zeit für die Messe nehmen. Aber ich habe viele tolle Menschen getroffen. Teils geplant und teils zufällig. Alles in allem hatte ich zwar zu wenig Zeit, aber dennoch war es wundervoll.

Nun wollte ich aber endlich auch mal ein klein wenig was von der Stadt sehen. Durch eine ehemalige Klassenkameradin habe ich den Tipp bekommen, dass man vom Mainufer die Frankfurter Skyline am besten sehen kann (am allerbesten eigentlich vom Goetheturm aus, aber der war in der Nacht zuvor abgebrannt).



Der Weg dahin war dann aber ein weiterer Kulturschock. Unfassbar, wie groß diese Stadt ist. Und wie viele Menschen da unterwegs sind. Ich bin staunend und mit offenem Mund durch die Gegend gezogen. Besonders viele Menschen tummelten sich auf dem Platz vor dem Römer - dem Rathaus. Und alle schauten den Römer an.


Warteten auf irgendwas. Also habe ich mich mal dazu gestellt und mitgewartet.Woraus, das wusste ich ja nicht, aber da viele Menschen mit Kameras bewaffnet waren, schien es etwas besonderes zu sein. Und ich wurde nicht enttäuscht. Um Punkt 19 Uhr wurde der Römer nämlich angeleuchtet. In vielen bunten und wechselnden Farben. Was habe ich mich geärgert, dass ich meine eigene Kamera nicht mit hatte. Also musste das Handy herhalten. Das war so schön!


Nach ein paar Minuten habe ich mich dann aber endgültig auf den Weg zu Eisernen Steg gemacht. Der Ausbick von dort aus war grandios. Skyline und Sonnenuntergang. Wundervoll!




Auf dem Weg zurück konnte ich nochmal einen Blick auf den Römer erhaschen.
Die Illumination war ein Geschenk der französischen Partnerstadt Frankfurts: Lyon.
Frankreich war in diesem Jahr nämlich auch Gastland auf der Buchmesse.


Abends, als ich zurück im Hotel war, war ich total platt und erschlagen von Eindrücken.
Aber eines muss ich ja sagen. So toll und staunenswert ich Frankfurt auch fand: dauerhaft Leben möchte ich dort nicht. Viel zu groß, viel zu anonym, viel zu stressig und laut. Für zwei, drei Tage ist es okay. Aber dann will ich wieder meine Ruhe haben. Von daher war ich auch ganz froh, mein Hotelzimmer etwas außerhalb zu haben.

Mal schauen, wann ich das nächste Mal wieder nach Frankfurt fahren kann. Und dann nehme ich auch meine Kamera mit. Versprochen :)


Auf Wiedersehen, du riesige Stadt!
 Nun bin ich aber wieder zurück in Ostfriesland und ihr müsst in der nächsten Zeit wieder mit Bildern von Küste und Mee(h)r vorlieb nehmen ;)

Bis bald, ihr Lieben!

Freitag, 3. November 2017

Stürmische Zeiten

Moin ihr Lieben,

zu einem richtigen Herbst gehört hier oben auch ein richtiger Herbststurm. Nun war das am vergangenen Sonntag nun schon der dritte innerhalb von nur 6 Wochen. Und endlich mal einer, der sich am Wochenende zeigte und dabei auch noch recht gutes und vor allem trockenes Wetter mitbrachte. Denn ich liebe solche Stürme (die Schäden nicht, aber die Naturgewalt an sich). Ich liebe es, mich gegen den Wind zu lehnen. Mich auf dem Deich vorankämpfen zu müssen. Herrlich. Daher hat es mich auch am vergangenen Sonntag früh aus dem Bett getrieben, um mit dem Bus nach Norddeich zu fahren.


Und ich wurde nicht enttäuscht. Die Sonne schien und der Wind blies mir ordentlich entgegen. Mal eine ganz besondere Art, den Kopf frei zu bekommen. Es wird einfach alles rausgepustet.


Da man Wind aber so schlecht fotografieren kann, blieben mir nur die Wellen übrig, um euch zu zeigen, wie wild es zuging. Und der Wasserstand. Denn als ich die Bilder gemacht habe, war gerade Ebbe. Normalerweise zieht sich das Wasser dann kilometerweit zurück, sodass man ja sogar Wattwanderungen (geführt!!!) bis nach Norderney machen kann. Am Sonntag war vom Watt nichts zu sehen.


So sehr ich den Sturm auch mag, so hat er doch auch seine Schattenseiten. Und die hat die ostfriesische Nordseeküste in den letzten Tagen besonders zu spüren bekommen. Von den Schäden durch umkippende Bäume, umherfliegende Dachziegel etc mal abgesehen, ist am Sonntag einem Frachter in der Deutschen Bucht die Ankerkette gerissen, sodass dieser bis kurz vor Langeoog abgetrieben wurde. Dort lief er auf eine Sandbank auf und konnte zunächst nicht wieder geborgen und befreit werden. Zwar hatte das Schiff keine Ladung an Bord, aber mehr als zehntausend Liter an Betriebsstoffen wie Öl und Diesel. Zwar befinden sich diese in nochmal geschützten Tanks, aber man weiss ja nie. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn dieses Zeug nun doch in die Nordsee gelangt wäre.
Zum Glück aber ist das nicht passiert und der Frachter konnte am Donnerstag wieder befreit und nach Wilhelmshaven geschleppt werden.
Man konnte halb Ostfriesland aufatmen hören.


Nun schauen wir mal, was dieser Herbst und Winter noch so an Stürmen bringen. Hoffentlich ohne große Schäden!

Hier nun noch ein paar Bilder von Sonntag:

Die Alpenstrandläufer suchten Schutz hinterm Deich
Es regnete kurz. Als ich mich umdrehte, war der Ärger darüber aber schnell vergessen

Die Schilder konnten dem Wind nicht so recht stand halten.
Das war es für heute.
Bis bald, ihr Lieben!