Dienstag, 5. Januar 2016

Wenn es Winter wird in Ostfriesland...

... dann bricht das Chaos aus.

Moin ihr Lieben,

seit ein paar Tagen ist es knackig kalt bei uns. Vor allem aber haben wir einen ziemlichen Eisregen. Was von weitem aussieht wie Schnee ist pures Eis.

 Schlittschuhbahn am Sonntag

Eispiste am Dienstag

 Das hat nicht nur Auswirkungen auf Straßen (glatt), Gehwege (glatter), Fensterscheiben und Autos (eingeeist), sondern auch auf den Bahn- und Schiffsverkehr. Vielleicht habt ihr es ja in den Medien erfolgt. Am Sonntag bzw. Montag hat ein Zug von Norddeich nach Köln fast 23 Stunden gebraucht (statt eigentlich ca. 5 Stunden). Nachdem der Zug in 5 Stunden gerade einmal bis kurz vor Emden gekommen ist (mit dem Auto normalerweise ca. 25 Minuten - höchstens), wurde er nach ewigem hin und her für die Passagiere letztendlich wieder zurück nach Norddeich "geschleppt" um dort über Nacht stehen zu bleiben. Die Passagiere hatten die Möglichkeiten, sich entweder ein Zimmer zu suchen, in der Fährhalle übernachten oder die Nacht im Zug zu verbringen. Erst am nächsten Morgen ging es dann endlich in Richtung Heimat.
Auch ein weiterer Zug kam kurz vor Emden (nach Norddeich fahrend) an diesem Tag zum stehen. Die Fahrgäste mussten auf offener Strecke aussteigen und ein paar hundert Meter zum Emder Bahnhof laufen.

Auch gestern gab es dann wieder etliche Zugausfälle und Verspätungen. Heute hingegen wurde der Zugverkehr wieder komplett eingestellt.

Aber nicht nur die Bahnreisenden haben erhebliche Schwierigkeiten, nach Ostfriesland oder von hier weg zu kommen. Seit Samstag Nacht ist Juist komplett abgeschnitten. Auch die Fähren nach Norderney fahren nur sehr unregelmäßig. Problem ist hier der starke Ostwind, der für extrem niedrige Wasserstände sorgt. Außerdem können wegen vereister Landebahnen die Inselflieger nicht abheben. Mehrere tausend Menschen saßen nach dem Silvesterurlaub auf Juist fest und viele wollten auf die Insel rauf. Heute früh sind erstmals insgesamt 5 Fähren gestartet, um die Menschen ans Festland zu bringen. Die letzte und größte Fähre hat es dabei allerdings erwischt. Sie blieb praktisch im Watt stecken. Man musste bis zum nächsten Hochwasser warten, bis die Fähre wieder frei kam.
Vor ein paar Minuten ist sie endlich in Norddeich angekommen. Nach ca. 9 Stunden Fahrt (oder eben auch nicht).
Das war nicht nur ein Problem für die Reisenden an Bord. Auch auf dem Festland warteten viele Menschen aus den vorausgefahrenen Fähren auf die Ankunft der Frisia II, da dort ihr Gepäck noch drauf war.
Morgen soll dann wohl auch wieder eine Fähre nach Juist fahren.Wir werden es gespannt verfolgen.
Denn auch die liebe Uta vom Juist-Blog, den ich euch kürzlich HIER vorgestellt habe, sitzt aktuell in Norddeich fest und wartet sehnsüchtig darauf, wieder auf "ihre" Insel zu können. Drücken wir ihr die Daumen, dass es morgen für sie und alle anderen, die von oder nach Juist wollen, reibungslos klappt.

Ein bisschen muss ich ja über die Reaktionen der Menschen lächeln. Erst jammerten alle, dass der Winter zu warm sei. Nun jammern alle, dass er so richtig da ist. Sprechen von Katastrophe. Unter Katastrophe verstehe ich ehrlich gesagt etwas anderes. Unannehmlichkeiten ja. Für viele eben auch unschön, wenn sie stürzen oder ähnliches. Aber meiner Meinung nach ist das alles noch im Rahmen. Aber so empfindet jeder eben anders.

Eisregen ist leider auch für die nächsten Tage angesagt.
Es bleibt also spannend, was noch so alles passiert.

Frostige Grüße aus dem hohen Norden!!!

1 Kommentar:

  1. Hallo und danke für den sehr schönen Text ...
    Egal, ob Eis und Schnee, Regen, Sturm oder Sonnenschein, wir freuen uns sehr auf unseren Umzug nach Norden in diesem Jahr.
    Und daher werde ich mit großem Interesse und viel Freude ab jetzt Deinem Blog und Dir :-) folgen.
    Liebe Grüße (noch) vom Rhein,
    Margot

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