Moin ihr Lieben,
hier kommt der zweite Teil des letzten
Wochenendes. Nach der Wanderung auf Norderney am Samstag, ging die
Action am Sonntag direkt weiter. Zwar konnte ich morgens ausschlafen,
aber nachmittags ging es dann mit den Rädern zum Schlosspark
Lütetsburg.
Im Frühjahr soll dort die
Rhododendronblüte besonders beeindruckend sein. Am vergangenen
Wochenende waren die Rhododendren aber noch nicht ganz so weit.
Dennoch ist der Park einfach wundervoll. Ich war zwar schon zweimal
dort, aber da war es jedes Mal stockdunkel. Vielleicht erinnert ihr
euch an meinen Bericht zur „Illumina“ im letzten Jahr? Wenn nicht, dann schaut nochmal HIER.
Nun war es also hell und der Park
erstrahlte im wahrsten Sinne in einem ganz anderen Licht.
Wunderschön!!!
Frisches Frühlingsgrün |
Die ersten zarten Blüten |
Der Schlosspark Lütetsburg gilt als
der größte und schönste (private) Englische Landschaftsgarten
Norddeutschlands.
Er erstreckt sich über eine Größe
von 30 Hektar und man kann ihn auf Wanderwegen erkunden, die eine
Gesamtlänge von mehreren Kilometern haben.
Fun fact: als der Park im 18.
Jahrhundert angelegt wurde, haben die Arbeiter den Erdaushub für die
Gräben und Seen auf einem großen Haufen aufgetürmt. Heute hat
dieser ehemalige Erdhaufen einen Namen („Unico-Hügel“ - benannt
nach dem Häuptling Unico Manninga) und zählt zu einer der höchsten
Erhebungen Ostfrieslands ;) (wir sind da auch nur ganz knapp ohne Bergsteigerausrüstung hoch gekommen :P )
Zartes Erwachen |
Auch den ein oder anderen berühmten
Besucher hatte der Park bereits. Unter anderem Theodor Fontane, den
der Park so beeindruckt hat, dass er ihm 1882 ein Gedicht widmete:
Lützburg
Ein uraltes Schloß am Meeresstrand;
Ein herrlicher Park im baumlosen Land;
Durch Dämme geschützt vor der stürmenden Flut,
Manch geräumiger Hof, manch reiches Gut.
Viel wogendes Korn und Vieh auf der Weide
Und mahlende Mühlen und schweigende Heide,
Viel Gottessegen! Wie seltenste Arten
Der Bäume gedeihn trotz des Nordwinds im Garten,
Wie die Rosen ums Schloß blühn wunderbar,
So blüht im Haus die Töchterschar,
Wie im Hofe entspringt ein klarer Quell,
In den Herzen sprudelt der Frohsinn hell,
Die Jüngsten umjubeln die alte Veste,
Die Großen empfangen im Saale die Gäste,
Neun Schwestern, von eigener Art eine jede,
Und doch so ähnlich in Antlitz und Rede;
Die Stirnen klar und hell die Blicke;
Und alle haben den Schalk im Genicke;
Selbständig jede und selbstlos zugleich,
Streng gegen sich, für die andern weich,
Wer jemals hier Gastfreundschaft genoß,
Der Geist spukt stets um das alte Schloß.
Ein herrlicher Park im baumlosen Land;
Durch Dämme geschützt vor der stürmenden Flut,
Manch geräumiger Hof, manch reiches Gut.
Viel wogendes Korn und Vieh auf der Weide
Und mahlende Mühlen und schweigende Heide,
Viel Gottessegen! Wie seltenste Arten
Der Bäume gedeihn trotz des Nordwinds im Garten,
Wie die Rosen ums Schloß blühn wunderbar,
So blüht im Haus die Töchterschar,
Wie im Hofe entspringt ein klarer Quell,
In den Herzen sprudelt der Frohsinn hell,
Die Jüngsten umjubeln die alte Veste,
Die Großen empfangen im Saale die Gäste,
Neun Schwestern, von eigener Art eine jede,
Und doch so ähnlich in Antlitz und Rede;
Die Stirnen klar und hell die Blicke;
Und alle haben den Schalk im Genicke;
Selbständig jede und selbstlos zugleich,
Streng gegen sich, für die andern weich,
Wer jemals hier Gastfreundschaft genoß,
Der Geist spukt stets um das alte Schloß.
Ich kann Fontane verstehen. Hätte ich
lyrisches Talent, hätte ich dem Park auch ein Gedicht geschrieben.
So blieb es mir nur zu versuchen, die Schönheit der erwachenden
Natur auf Fotos einzufangen.
In ein oder spätestens 2 Wochen steht
ein Besuch im Park wieder auf dem Plan. Dann blüht der Rhododendron
hoffentlich und ich kann noch viel mehr Farben einfangen. Drückt mir
die Daumen.
Ein Pfau begegnete uns auch. Der war total tiefenentspannt und hat die Sonne genau so wie wir genossen. |
Also: falls es euch jetzt reizt, den
Park zu besuchen, nachfolgend ein paar allgemeine Informationen.
Der Park hat von Mai bis September in
der Zeit zwischen 8:00 und 21:00 Uhr geöffnet.
In der Zeit von Oktober bis April von
10:00 bis 17:00 Uhr.
Der Eintritt kostet 2,- €. Kinder bis
12 Jahre zahlen keinen Eintritt.
Weitere Informationen findet ihr HIER.
So, und nun lasse ich euch noch ein wenig in den Frühlingsimpressionen schwelgen (ich hab einfach ZU viele Bilder gemacht) und wünsche euch noch ein wunderbares Wochenende!
Bis bald, ihr Lieben!
Mal kein Pfau ;) |
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